
David Revoy - Digitale Kunst mit Opensource-Software
Heute habe ich einen Link zu der Homepage eines französischen Künstlers, der in erster Linie digitale Werke erstellt:
David Revoy.
Ich bin auf ihn aufmerksam geworden, als ich (mal wieder) Linux auf meinen Rechner gespielt habe und mal schauen wollte, wie dieses 3D-Grafikprogramm Blender, dass bei manchen Versionen mit installiert wird, so funktioniert.
Wer ein wenig über Blender nachliest, stolpert unweigerlich über die Blender Foundation, die für die Weiterentwicklung dieses Programms zuständig ist. Unter deren Federführung sind in den letzten Jahren unter Verwendung von Blender Kurzfilme bzw. eine Videospiel entstanden. Jedes dieser Projekte hat einen bestimmten Aspekt des Programmes vorwärts gebracht.
Einer dieser Filme, in den ich mich direkt verliebt habe, ist "Sintel". Ich möchte gar nicht viel dazu schreiben, darum geht es hier nicht. Aber ich empfehle jedem, der Fantasy, Drachen oder Animation mag, ihn sich anzuschauen.
Der Art-Direktor eben bei dem Sintel-Projekt war David Revoy, der übrigens derzeit auch am aktuellen Blender-Projekt arbeitet. So bin ich letztes Jahr auf seine Homepage gestoßen.
Die hat mich nicht nur gefesselt, weil ich seinen Stil mag und er tolle Bilder macht. Ich gehöre eigentlich gar nicht so sehr in die Fantasy-Sektion. Aber dieses Fairytale-Manga-artige finde ich wirklich schön.
(An dieser Stelle könnt Ihr kurz unterbrechen und nachschauen gehen -- dann wißt Ihr, was ich meine. Aber nicht vergessen, zurückzukommen!

)
Was seine Seite und seinen Blog zu etwas Besonderem macht ist vor allem, daß es zu vielen Bilder die Entstehungsgeschichte gibt und dass er ein unbedingter Verfechter von Opensource-Software ist.
Nicht nur das - um den Workflow für seine Leser und Fans nachvollziehbar zu gestalten, besteht auch die Möglichkeit, sich einige seiner Voreinstellungen und Pinsel herunterzuladen.
Er beschreibt in seinem Blog ausführlich, welche Grafikprogramme er (unter Linux, aber die Programme gibt es auch für Windows) benutzt, und wie er sie konfiguriert, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. Ferner scheint er in engem Kontakt zu den Programmierern zu stehen, um diese Programme möglichst praxisnah weiterzuentwickeln.
Nachdem viele kommerzielle Programme mittlerweile hohe dreistellige Beträge kosten (über die schwarzgraue Benutzung derselben schweige ich jetzt mal) ist es gut zu sehen, daß die "freien" Versionen auf Profi-Ansprüchen gerecht werden können -- also sollten sie mir doch erst recht reichen.
Was mich an seinem Workflow besonders reizt (und darum hatte ich mir seine "Blend and Paint"-DVD zu Weihnachten schenken lassen -- und sie ist toll) ist die Kombination aus 3D- und 2D-Software, die mir in dieser Form neu war.
Grundsätzlich modelliert er eine Szene, die er sich vorstellt, ersteinmal dreidimensional in Blender und übernimmt das Bild dann als grobe Skizze in ein 2D-Programm. Der Vorteil ist, dass man sich Perspektive und Beleuchtung nicht aufwändig konstruieren muß, sondern direkt übernehmen kann. Wenn man den Blickwinkel spontan ändern möchte: Kamera neu positionieren und nochmal rendern.
Nachteil: Die Einarbeitung in mächtige 3D-Programme ist nicht ohne.
So, dass war jetzt viel Gerede. Aber schaut Euch die Seite doch einfach mal an. Gerade diejenigen von Euch, die (auch) gerne Computergrafiken oder Digital Paintings erstellen, sollten dort viel Information finden.
Liebe Grüße
Ute