
Puck hat geschrieben:
ich frage mich aber was kann man denn noch vereinfachen zur erklärung für welche, die es nicht so ganz verstehen?
Vielleicht damit:
Ein "Fluchtpunkt" ist keine gottgegebene Sache. Ein "Fluchtpunkt" ist ein Hilfsmittel zur Konstruktion und Abbildung
spezieller geometrischer Figuren in einer
speziellen Position im Raum. Das ganze "Theater" braucht man nur, weil man dreidimensionale Objekte realitätsnah auf ein zweidimensionales Papier bringen will, das muss man sich erstmal vollkommen klar machen.
Das ganze Thema "Perspektive" ist sehr ähnlich zu Schattenwürfen, wo prinzipiell genau dasselbe passiert: Ein Körper wird auf eine Fläche abgebildet. Wo man bei Schattenwürfen Lichtquelle und eine Projektionsfläche hat, hat man beim Thema "Perspektive" Fluchtpunkte und das Auge des Betrachters
Warum überhaupt "Fluchtpunkte"? Wozu das Ganze?
Wenn man einen Stab in den Raum hineinhält, dann "verkürzt" er sich. Er wird nicht tatsächlich kürzer, es erscheint uns nur so. Wenn man einen Rechten-Winkel (z.B. Geodreieck) schräg in den Raum kippt, dann wird der Winkel plötzlich größer. Er wird nicht tatsächlich größer, er erscheint uns nur so. Ebenso verhält es sich mit den Kanten bzw. Umrissen und Winkeln eines Körpers.
Damit diese Erscheinung auf dem Papier "realitätsnah" funktioniert, dürfen sich Kanten eines Gegenstands nicht beliebig verkürzen wie man das will, sondern im
entsprechenden Verhältnis zueinander an
der richtigen Stelle. Und nichts anderes macht ein Fluchtpunkt. Der entsteht erst durch eine Vorgabe, vorher existiert er gar nicht. Das ist wichtig, das muss man begreifen! Wenn ich durch eine Vorgabe dann einen Fluchtpunkt festgelegt habe, müssen sich parallele Linien bzw. Flächen dazu ebenso verhalten. Bei einem zweiten Objekt, das ganz anders im Raum steht, kann es daher wieder neue Fluchtpunkte geben, die speziell auf dieses Objekt bezogen sind. Das einzige, was man dabei wissen muss: Alle horizontalen Fluchtpunkte liegen auf dem Horizont, sonst "stimmt was nicht". Und das ist so, da der "Horizont" immer - IMMER - auf Augenhöhe in Blickrichtung liegt.
Nichts anderes ist es! Aber es ist nunmal eben sehr hilfreich, damit ein Haus oder eine Mauer oder ein Weg später auch als "realistische" Abbildung wahrgenommen werden kann.
Wen das Prinzip näher interessiert, den verweise ich auch darauf:
Re: perspektiven lehre???¨schon wieder hilfeschreien..